Diözesanwallfahrt der Franziskanischen Gemeinschaften der Diözesen Regensburg und Passau zu den Franziskanerinnen von Aiterhofen am 28. Mai 2011
Als franziskanische Geschwister sollten wir zu drei Teilen Narr sein und auch einen Teil Mut besitzen, so die Botschaft von P. Vinzenz Bauer, OFM vom Franziskanerkloster Füssen. Der heilige Franziskus möge unserer Kirche heute Vorbild sein auch unkonventionelle Wege zu beschreiten.„Sehen und Säen“ war das Thema der geistlichen Einkehr im Kloster der Franziskanerinnen von Aiterhofen. Dazu trafen sich mehr als 70 Frauen und Männer aus über 10 Franziskanischen Gemeinschaften der Diözesen Regensburg und Passau.
Klaus Schmidhuber, Sprecher der Diözese Passau, begrüßte die Teilnehmer, stellte das Vorbereitungsteam, die Vorsteher aus den einzelnen Gemeinschaften sowie die Gruppen selbst vor, damit jeder sehen(!) konnte mit wem er es an diesem Tag zu tun hatte. Damit war schon der Einstieg in den ersten Teil des Themas: „Sehen“ gelungen.
Anhand des „Gleichnisses vom Sämann“( 4. Kapitel des Markusevangeliums) vertiefte P. Vinzenz die Bedeutung der Aussaat in unserem alltäglichen Miteinander. Schließlich bringt jeder täglich in seinem Denken, Reden und Tun etwas auf den Weg. Dabei sollen die Menschen Humor und Freude nicht vergessen, da diese wie Wasser die Saat erst zum Keimen bringen. P. Vinzenz spornte die Wallfahrer an sich die Frage zu stellen, was jeder einzelne in seinem Leben wirklich wolle. Dazu brauche es viel Kreativität, die sich vor allem auch in geistlichen Gemeinschaften entfalten könne. Hierbei sei das Zutun des Einzelnen aber auch das Wirken des Heiligen Geistes erforderlich. Ein Bild für den Geist sei der Wind, der beispielsweise den Samen des Löwenzahns weiterträgt.
Dann waren die Teilnehmer aufgerufen ihre Wünsche und Träume für ihre Franziskanischen Gemeinschaften aber auch für die Kirche zu notieren. Im Anschluss daran wurden die Ergebnisse in kleinen Gruppen ausgetauscht und abschließend im Plenum vorgestellt. Hier eine kleine Auswahl: Mutig und verrückt sein (nicht Erfolg messen, sondern an „Spätwirkung“ denken) / Sing- und Tanzgemeinschaften gründen / FG – ein Ort, wo man gern ist, Zusammenhalt, wo es einem gut geht, wo man sich öffnen kann, wo man verstanden/angenommen ist (Geschwisterlichkeit), wo man gemeinsam bitten/beten kann (Gottesbeziehung pflegen und stärken).
Nach dem schmackhafte Mittagessen, Kaffe und Kuchen nutzen die Wallfahrer die Gelegenheit zur Anbetung in der Klosterkirche. Die Gebete schienen direkt erhört worden zu sein, da der Regen pünktlich zur Prozession auf dem Sonnengesang-Weg durch den Klostergarten aufhörte. Während die Gastgeberin, Sr. Gabriele, die Symbole des Sonnengesangs erklärte, bereicherte Isolde Siegroth den Umgang durch meditative Texte und Tänze zum Mitmachen. Dank der musikalischen Begleitung durch Regina Fruth ließen sich die Teilnehmer schnell zum Singen mitreißen. So wurde der Tag zu einem herzlichen und geschwisterlichen Erlebnis.
In der Eucharistiefeier, bei der von den Mitfeiernden frei formulierten Bitten vor Gott gebracht wurden, fand der Tag seinen Höhepunkt. Die Pilger wurden im franziskanisch-christlichen Geist bestärkt. Für ihren Alltag nehmen Sie die Worte des Heiligen Franziskus mit: „Lasst uns endlich anfangen nach dem Evangelium zu leben.“
Ein herzliches Vergelt's Gott sei allen gesagt, die bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Diözesanwallfahrt mitgewirkt haben sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Udo Ollert, Kirchweidach, FG Burghausen
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