Diözesantag des OFS in Augsburg
Ein Bericht von Diakon Raymund Fobes OFS.
Gut besucht war der Diözesantag des Dritten Franziskanischen Ordens in Augsburg, zu dem am 30. Mai Schwestern und Brüder aus den Gemeinden der Diözesen Eichstätt und Augsburg im Franziskanerinnenkloster Maria Stern zusammengekommen waren. Neben den aufbauenden Referaten von P. Siegbert Meyer OFMcap, dem gemeinsamen Austausch und der heiligen Messe zum Abschluss wurden auch die Diözesansprecherinnen und Delegierte für das Wahlkapitel gewählt. Diözesansprecherin des OFS der Diözese Augsburg bleibt Irmhild Pohlenz, die Delegierten für das Wahlkapitel sind Hermann-Josef Herget und Lothar Roscher sowie Karin Schmid als stellvertretende Delegierte. Für die Diözese Eichstätt wurde Dr. Christine Zimmermann neue Diözesansprecherin und folgt damit Manfred Redler nach, Delegierte sind Annemarie Ritzenberger, Imre Kiss und Diakon Raymund Fobes als Stellvertreter.
Diözesansprecherin und Delegierte Eichstätt: (v. li.) Annemarie Ritzenberger, Diakon Raymund Fobes, Dr. Christine Zimmermann (Diözesansprecherin), Manfred Redler (ehem. Diözesansprecher). Nicht auf dem Bild: Imre Kiss
Diözesansprecherin und Delegierte Augsburg: (v. li): Lothar Roscher, Irmhild Pohlenz, Hermann Josef Herget, Karin Schmid
Br. Siegbert bei seinem Vortrag
Br. Siegbert hatte den Diözesantag unter das Motto „Herr, sei gelobt, weil du mich geschaffen hast“ gestellt. Dieser Lobpreis auf den, der uns geschaffen hat, ist allerdings auch ein Lobpreis auf uns selbst, machte der Referent deutlich. Denn in diesen Lobpreis darf ich auch die Freude einschließen, dass ich so von Gott geschaffen bin, wie ich bin – und das darf ich als etwas Gutes ansehen. Br. Siegbert erinnerte an ein Wort von Papst Gregor dem Großen: „Wenn du um deine Größe wissen willst, so achte darauf, woher du kommst.“ Derjenige, von dem wir kommen, ist der in Jesus Christus Mensch gewordene Gott. Und weil Gott Mensch geworden ist, macht es auch Sinn, sich mit der eigenen Leiblichkeit auseinanderzusetzen – und zwar positiv. So machte Br. Siegbert deutlich, dass Sexualität zunächst als etwas Gutes zu betrachten ist. Sie sei aber als echte Hingabe zu leben – und solche Hingabe vollzieht sich nicht nur in der Ehe, sie ist auch die grundlegende Haltung bei der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen, für die sich Priester und Ordensleute entschieden haben. Br. Siegbert sprach ebenso die Sorge um das leibliche Wohl an: Das Leben soll schmecken. Appetitlosigkeit kann lebensbedrohlich sein – doch der gute Appetit macht manche Grenzerfahrung erträglich, wenn ich es mir schmecken lasse bis zum letzten Atemzug. Dennoch ist hier wie dort Maßhalten notwendig, in dem Sinne kann ein wirklich guter Appetit zum Appetit auf das ewige Leben führen. Menschsein ist aber immer auch geprägt durch Grenzerfahrungen. Auch in diesem Sinn sprach Br. Siegbert das Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi an: Jesus hat das Menschsein bis in die letzte Konsequenz angenommen, bis zum Tod am Kreuz. Hätte er irgendwann aufgegeben, hätte er seinen Auftrag verraten. Aber durch Tod und Auferstehung verwandelt er das ganze Menschsein, auch unseres, in seine letzte Wirklichkeit – in die Wirklichkeit des Ewigen Lebens.
Hl. Messe mit Br. Siegbert Meyer
So sei abschließend Vergelt`s Gott gesagt: den Schwestern von Maria Stern für die freundliche Aufnahme in ihrem Haus, dem OFS Augsburg für die Organisation des Tages und schließlich auch Br. Siegbert für seine aufbauenden Gedanken. Uns wurde viel geschenkt, wofür wir dankbar sind.
Diakon Raymund Fobes OFS