Bildungstag am 26. März 2011 im Kloster Maria Stern
Ein kleiner Rückblick auf den Bildungstag am 26. März 2011 im Kloster Maria Stern, Augsburg unter dem Thema: Sehen und säen – für die Gemeinschaft
Elisabeth Fastenmeier und Rita Bronnhuber vom Regionalvorstand konnten in der Runde 26 Brüder und Schwestern, die an verschiedenen Orten Bayerns in die Verantwortung für die Franziskanische Gemeinschaft gerufen wurden, begrüßen.
Pater Vinzenz führte uns an das Thema „sehen und säen – für die Gemeinschaft“ heran. Ein Vorbereitungs-Team hatte das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (Matth. 13,24-30), sowie das Gleichnis vom Senfkorn (Matth. 13, 31-32) ausgewählt.
Er konnte dieses Gleichnis mit persönlichen Erfahrungen als Landwirt unterlegen. Bei der Umstellung seines Hofes auf biologischen Anbau passierte genau dies; das Unkraut versuchte die Oberhand zu bekommen. Als praktisches Anschauungsmaterial hatte er für jeden von uns ein Tütchen mit Weizensamen und verschiedenen Unkrautsamen vorbereitet.
Im Anschluss konnte jeder seine Gedanken auf die jeweilige Orts-Gemeinschaft richten und auf vorbereiteten Kärtchen festhalten: „Was ich als gute Entwicklung im Sinne von Weizen und was ich ungut, im Sinne von Unkraut empfinde“.
Mit unseren Notizen gab es in kleinen Gruppen einen regen Austausch über die Gemeinschaften vor Ort und es zeigten sich viele Parallelen in der Entwicklung und den Sorgen der Gemeinschaften. Das sich (Mit)-Teilen förderte allerdings auch neue Blickwinkel und Ermutigungen zu Tage.
Zur mittäglichen Stärkung hatten uns die Schwestern des Klosters Maria Stern einen sehr feinen Eintopf zubereitet. Dieses Kloster ist in der Folge des in unmittelbarer Nähe gelegenen Barfüßer-Klosters entstanden. Dieses Barfüßer-Kloster war die erste franziskanische Niederlassung nördlich der Alpen.
Mit zwei kleinen meditativen Tänzen im Kreuzgang, neben einer in voller Blüte stehenden Sternmagnolie kamen wir ein klein wenig in körperliche Bewegung.
Pater Siegbert gab uns nun die Möglichkeit, uns die beiden Gleichnisse (Matth. 13, 24-30 und 31-32) gemeinsam in der Form des Bibelteilens zu erschließen. Der Austausch war ein sehr lebendiger. So, wie es Pater Vinzenz bereits aus seiner Praxis als Bauer berichtet hatte, dass nur die Stärkung der guten Saat (Dünger) im Kampf gegen das Unkraut erfolgreich ist, so überwog auch bei unseren Überlegungen zum Bibeltext die Erkenntnis, dass wir nur im geduldigen Stärken des Guten das Unkraut zurückdrängen können. Im Gleichnis vom Senfkorn erschlossen wir uns, achtsam zu sein, denn aus dem kleinsten Samenkorn kann der große Baum wachsen, in dessen Zweigen die Vögel des Himmels nisten.
Nach einer Kaffee-Pause, die unserem Körper wieder neuen Elan gab, feierten wir in der wunderschönen Rokoko-Kapelle des Klosters gemeinsam Eucharistie.
Dieses Treffen war sehr gut vorbereitet und ich glaube im Namen aller sagen zu können, dass uns dieser Tag gestärkt und ermutigt in unsere Orts-Gemeinschaften zurückgehen ließ. Ein herzliches Vergelt’s Gott an das Vorbereitungs-Team.
Für mich kann ich auch sagen, dieses Treffen (zu dem ich wegen des weiten Weges nicht gerade mit großer Begeisterung anreiste) förderte ein neues Bewusstsein für unsere Verbundenheit im überörtlichen Verband.
Friederike Bräunlein, Fürth (FG Scheinfeld)